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Ikonografie: Maria Magdalena

In der Gestalt von Maria Magdalena vereinigen sich verschiedene Personen. Laut der Bibel war sie eine Jüngerin Jesu, die ihren Beinamen vielleicht von ihrem Heimatort Magdala (heute Migdal, Israel) zugesprochen bekam. Sie wurde durch Jesus von Besessenheit geheilt, begleitete ihn und die Jünger und sorgte zusammen mit anderen für seinen Lebensunterhalt. Sie blieb während der Kreuzigung bei ihm, war an der Kreuzabnahme und der Grablegung beteiligt. Als sie nach dem Sabbat mit zwei anderen Frauen den Leichnam salben wollte, fanden sie das Grab leer. Ihr begegnete der Auferstandene, den sie zunächst für einen Gärtner hielt. Über ihr späteres Schicksal schweigt die Bibel. Ab dem 4. Jahrhundert wurde sie mehrheitlich mit der Sünderin gleichgesetzt, die Jesus zum Unwillen der Jünger die Füsse salbte. Ebenso wurde sie zur Schwester von Lazarus, den Jesus vom Tod erweckte, und von Martha. Es heisst, als Jesus sie und ihre Schwester besuchte, habe Martha ihre häuslichen Pflichten als Gastgeberin wichtiger genommen als Maria, die Jesus zuhörte. Schliesslich wurde sie in der Legende zur Einsiedlerin, auf deren Leib ein dichtes Haarkleid wuchs. Bis weilen wurde sie auch mit Maria Aegyptiaca (Maria von Ägypten) vermischt, die in gleicher Weise als büssende Einsiedlerin lebte.

All diese Szenen haben ihren Niederschlag in bildlichen Darstellungen gefunden. In Ittingen finden wir Maria Magdalena auf zwei Bildern der Kreuzigung und auf einem Fresko in der Kirche, wo sie Jesus die Füsse salbt. Die Kartäuser sahen Maria Magdalena als Vorbild dafür, sich aus der Welt zurückzuziehen, den Tod zu bedenken und Busse zu tun. So finden wir sie in Ittingen mehrmals auch als einsame Büsserin.

Werk
Beweinung Jesu und Pietà mit Engeln
Kreuzigung
Kreuzigung mit Maria Magdalena
Maria Magdalena
Maria Magdalena
Maria Magdalena mit Engel
Wandfresken