Ikonografie: Engel
Engel gelten als Überbringer von Gottes Botschaften an die Menschen. Als Wesen zwischen Himmel und Erde werden sie in der Kunst meist in Menschengestalt mit Flügeln dargestellt. Aus dem Frühmittelalter stammt die Einteilung der Engel in neun Chöre, die unterschiedlichen hierarchischen Stufen zugeordnet sind. Die Gott am nächsten stehenden und ganz auf ihn ausgerichteten Gruppen sind die Seraphim und Cherubim. Die Erzengel, die einen Namen tragen, und die namenlosen Engel wirken für Menschen.
Als eigentliches Bildthema erscheinen Engel in den Konvents räumen Ittingens selten, sie bevölkern aber umso zahlreicher die Kirche. Der ganze Kirchenraum ist gleichsam erfüllt von himmlischen Wesen, von grossen, erhabenen Engeln bis hin zu spielerischen Putten, den im 18. Jahrhundert so überaus beliebten Kinderengeln, die als Ganzfiguren oder als Puttenköpfchen die Stuckaturen beleben. Sie lassen die Kirche als Vorgeschmack auf den Himmel erscheinen. Die Liturgie der Mönche verbindet sich so mit dem himmlischen Gotteslob.
In manchen Fresken und Altarbildern begleiten Engel und Putten die Heiligen und Märtyrer. Dabei haben sie oft bestimmte Aufgaben zu erfüllen: Sie halten die Attribute Brunos, verkörpern in Verbindung mit Attributen Tugenden oder erscheinen mit Symbolen, die das Wappen der Kartause und ihres Priors ergeben. Besonders eindrücklich sind die je zwei grossen plastischen Engel seitlich der Lettneraltäre, die weiss aus allem hervorleuchten. Beispielhaft für die typischen lieblichen Puttenköpfe sind die Figuren an den Hochwangen des grossen Chorgestühls. Hinter ihnen steigen grosse Flügel in die Höhe und bilden so die Abgrenzungen zwischen den Stallen.
Werk |
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Engel |
Michael als Seelenwäger |
Putten mit Wappenzeichen |
Puttenkopf mit Rosengehänge |