Ikonografie: Embleme
Embleme sind eine besondere Bildform, die ihren Ursprung in der Renaissance hat, aber vor allem im 17. und 18. Jahrhundert beliebt war. Ihre Motive sind mit einem verborgenen Sinn behaftet, den es zu entschlüsseln gilt. In Kombination mit dem beigefügten Text enthält das Bild eine moralische Botschaft. Traditionell sind Embleme stark schematisch aufgebaut und in drei Bestandteile gegliedert: eine Überschrift (auch Inscriptio, Lemma oder Motto genannt), ein Bild (Pictura, Icon, Imago oder Symbolum) und eine Erklärung, oft in Gestalt eines kurzen Gedichts (Subscriptio, Epigramm). Manchmal folgt zusätzlich eine längere Abhandlung, die das Thema weiter ausführt. Die Motive konnten aus sämtlichen Bereichen stammen – von Göttern und Himmelskörpern über Pflanzen, Tiere und Menschen bis hin zu Geräten und Tätigkeiten. Die Embleme zielten auf alle Aspekte des menschlichen Lebens ab und wollten jene, die sich in ihren Gehalt vertieften, zu besseren Menschen machen, sie moralisch und meist auch im Glauben stärken. Die Barockzeit veröffentlichte Band um Band mit Emblemen, die von Künstlern und Kunsthandwerkern eifrig aufgenommen und in ihren eigenen Erzeugnissen nachgestaltet wurden. Dabei liessen sie oft die Erklärung weg, sodass man sich mit Überschrift und Bild begnügen und den Sinn selber herausfinden musste. Dieser Aufgabe stellten sich auch die Kartäuser Ittingens.
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