Ikonografie: Blumen und Früchte
Blumen und Früchte sind kaum eigenständiges Bildthema, dienen aber oft als Schmuck, allerdings vor allem erst ab dem 18. Jahrhundert. Ob die Blumen auch symbolisch zu deuten waren, blieb wohl den jeweiligen Betrachtern überlassen. So können insbesondere Rosen in vielerlei Zusammenhang erscheinen. Ein Palmzweig bei einem Heiligen deutet in der Regel auf sein Martyrium hin, jedoch hält oft auch der heilige Bruno ein Kruzifix mit einem Palmzweig. Der Palmzweig ist in Ittingen auch bei den Heiligen Laurentius, Lauduin und Johann von Nepomuk zu sehen. Ein Lorbeerkranz ist das Zeichen für Sieg – hier ebenfalls bei Laurentius zu finden oder als Umrahmung der Täferbilder im Refektorium. Sehr beliebt waren Blumen auf den Paramenten, den kirchlichen Textilien wie Messgewändern und Altarantependien. Aus den Aufzeichnungen von Josephus Wech geht hervor, dass solche zahlreich vorhanden waren.
In Ittingen sind viele Rosendarstellungen zu finden.264 Da diese Blume besonders oft mit Maria in Verbindung gebracht wird, war sie dem Orden wohl besonders lieb. Eine Besonderheit ist der Rosenkranz, zu dem die Kartäuser ebenfalls eine enge Beziehung hatten.265
Bei der Entstehung des Rosenkranzes als Gebetshilfe spielten zwei Kartäuser eine wichtige Rolle: Adolf von Essen und Dominikus von Preussen (später oft mit dem Gründer des Dominikanerordens, dem heiligen Dominikus, verwechselt), die im 15. Jahrhundert das Beten des Ave-Maria mit Betrachtungen zum Leben Jesu und Marias verbanden. Dahinter steht die Idee, der Muttergottes Gebete wie einen geflochtenen Kranz aus Rosen darzubringen.
264 Früh, Rosen.
265 Klinkhammer, Rosenkranz.
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