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Maria mit dem Kind

Herstellungsjahr: um 1700

Technik: Skulptur

Zwei historische Ansichten der Kartause zeigen an der Fassade der Kirche eine kleine Vorhalle, deren Portal imposant gestaltet ist durch zwei Säulen und einen gesprengten Giebel, in dessen Mitte eine Marienstatue steht. Dieser Eingang stammt wohl aus der Zeit um 1700. Beim Bau des neuen Westflügels 1727 wurde diese Vorhalle abgebrochen, das Portal jedoch anscheinend ausgebaut und eingelagert. Als der Westflügel 1756 saniert wurde, korrigierte man auch den Umstand, dass die Achse der Kirche von aussen nicht mehr sichtbar war, und baute das Portal – nun versehen mit der Jahreszahl 1756 – an einer Stelle neu ein, wo sich zuvor nur ein Fenster befunden hatte.189 Für die Marienstatue, die bisher im gesprengten Giebel des Portals platziert war, wurde das Obergeschossfenster darüber auf originelle Weise zur Muschelnische umgedeutet. In barock wallenden Gewändern steht die Figur über dem heutigen Museumseingang, mit Krone und Zepter als Königin gekennzeichnet. Das Kind sitzt auf ihrem linken Arm und schmiegt sich an sie. Mit der Statue stellten die Kartäuser gleichsam ihr ganzes Kloster unter Marias Schutz.

189 Wech, Von Aufführ- und Erhaltung, Kommentar S. 28f.