Handschriften von Guigo Engelherr

Herstellungsjahr: frühes 17. Jh.
Guigo Engelherr (um 1587–1646) gehörte zu den Mönchen, die vom geistigen Klima der Kartause unter Prior Bruno Müller profitierten, das er selbst wesentlich mitprägte. Er hatte grossen Anteil am Klosterband, zu dem er vielleicht gar den Anstoss gab. Ausserdem schuf er zahlreiche Handschriften mit eigenen oder abgeschriebenen geistlichen und historischen Texten. Den grössten Teil seines Mönchslebens verbrachte er in Ittingen, wurde aber bisweilen auch in andere Kartausen geschickt und starb in Buxheim im Allgäu.
Seine Handschriften hat er teilweise illustriert, und zwar auf verschiedene Weise: einerseits mit farbigen Miniaturen, die speziell dafür gemalt wurden, andererseits mit eigenen Federzeichnungen, aber auch mit eingeklebten Illustrationen, entweder handgezeichnet oder gedruckt.
Sicher standen den Kartäusern in gedruckten Büchern weitere – wenn auch nicht allzu viele – Stiche zur Verfügung, aber wenn sie Guigo Engelherr in seine eigenen Manuskripte klebte, heisst das gewiss, dass sie ihm viel bedeuteten und seine geschriebenen Worte ergänzten. Die Themen sind breit gestreut, von Christus, Maria und Heiligen über den Ordensvater Bruno und weitere Kartäuser bis hin zu Geistlichen, aber auch allegorischen Tugenden und zur Eucharistie.29
29 Früh, Engelherr.