Das Bruderchorgestühl
Herstellungsjahr: 1766
Erst mit der Erneuerung der Kirche entstand 1766 das wesentlich bescheidenere Gestühl für die Laienbrüder.51 Es war notwendig geworden, weil Ittingen ab 1754 erstmals seit 1588 wieder Laienbrüder aufgenommen hatte. Das Gestühl besteht aus je drei Stallen, die Pultfronten sind mit Wurzelmaserkassetten verziert. Seitlich und als Bekrönung wurde altes Rankenwerk der Fröhli-Werkstätte aus der Zeit um 1700 verwendet. Die Verzierung der sechs Rückenfelder besteht aus intarsierten Figuren, deren Binnenzeichnung mit Feder aufgetragen und leicht laviert wurde. Die Klosterbrüder hatten hier Christus und Johannes den Täufer sowie die Gründer der grossen alten Orden vor sich; neben Bruno als Ordenspatron der Kartäuser jene der Benediktiner, Dominikaner und Franziskaner. Die sechs Figuren wiederholen gewissermassen das Programm des grossen Mönchsgestühls, aufs Äusserste reduziert.
51 Früh, Chorgestühle, S. 71–74.