Tückelhausen ist eine ehemalige Kartause in der Nähe Würzburgs. Für das dortige Museum wurde 2007 ein Ölgemälde auf Karton gekauft, das Ittingen darstellt.⁷⁴
Auf dieser Ansicht sind wiederum einige Veränderungen der dargestellten Bauten festzustellen, diesmal vor allem auf «dekorativem» Gebiet. Das Dach über dem Eingang zu Priorat und Procuratur ist hier nicht schwarz, sondern rot, was die für 1763 bezeugte Erneuerung bestätigt. Im grossen Kreuzgarten ist das Sommerkolloquium von 1766 hinzugekommen, die heute wieder neu errichtete Gartenlaube, wo sich die Mönche sonntags nach dem Essen unterhalten durften. Eine auffallende Neuerung zeigt sich hinter der Mühle: Der grosse Küchengarten hat sich in einen repräsentativen Ziergarten mit zwei schmucken Eingängen und zentralem Springbrunnen verwandelt, nachdem seit etwa 1745 eine ornamental angeordnete Bepflanzung der Beete zu beobachten war. Der Brunnen wurde 1762 erstellt, aber, wie der Nachfolger von Procurator Wech berichtet, mit geringen Kosten. Das deutet nicht auf eine grundlegende Umgestaltung des Gartens hin. Die Veränderung scheint allmählich stattgefunden zu haben. Auf der Wech-Zeichnung ist die Bepflanzung der rechteckigen Beete erstmals ornamental angeordnet, ebenso auf dem Ölgemälde von 1757. An der Tür im Brunozimmer betonen Stelen die Enden und die zentrale Kreuzung der Wege. So war der Bau des Springbrunnens dann vielleicht nur noch der Schlusspunkt einer längeren Entwicklung. An der Südostecke des Gartens steht ein Gartenhaus, das in anderer Form auch auf späteren Ansichten erscheint. Auch ein zusätzlicher Bau ist festzustellen, indem der Pferdestall eine Verlängerung erhalten hat. An der Nordseite des Wirtschaftshofs ist die 1765 neu gebaute Scheune zu sehen. Links der Sennerei ist der Gartenzaun eingezeichnet, der 1766 errichtet wurde. Das gemäss Wechs Klosterurbar gleichzeitig erbaute «Salzhäuschen beim Hühnerstall» ist weder hier noch auf späteren Ansichten zu entdecken.
Konnten die Bilder bisher anhand der Neuerungen datiert werden, so muss man hier versuchen, die Entstehungszeit stilistisch oder anhand des Bestands zu bestimmen, was nicht ganz einfach ist. Jedenfalls muss das Bild – oder seine Vorlage – vor 1823 entstanden sein, denn damals erhielt der Risalit der Procuratur einen neuen Eingang und ein Jahr später wurden die drei Mauertore neu gestaltet – Anpassungen, die hier noch nicht stattgefunden zu haben scheinen.

⁷⁴ Kartäusermuseum Tückelhausen, 44 × 56 cm.