Bruno
Erstellt von: Rudolf Meyer
Herstellungsjahr: um 1638
Technik: Radierung von Rudolf Meyer aus dem Buch Helvetia Sancta
Der Zürcher Rudolf Meyer illustrierte die Schrift Helvetia Sancta des Ittinger Kartäusers Heinrich Murer mit Stichen. Auf das Titelblatt setzte er zwischen den Text ein Bildnis des heiligen Bruno mit hochgeschlagener Kapuze, umgeben von allen üblichen Attributen: Buch, Kruzifix mit Palmzweigen, Mitra und Stab, Totenschädel. Vor dem Mund des Heiligen steht sein Wahlspruch «O Bonitas» (Oh Güte), auf dem Stamm des Kruzifixes «sicut oliva fructifera» (Wie der fruchtbare Ölbaum) aus Psalm 51,10, worauf der Palmzweig als Attribut Bezug nimmt. Unten ist er mit seinem Namen «S. BRVNO» bezeichnet. Die Darstellung beruht auf einem innerhalb des Ordens mehrfach wiederholten Bildtypus, der etwa seit 1610 vorkam und den Meyer nachstechen konnte.128 Bruno schaut dabei manchmal nach links oder wie hier nach rechts. Auf einem Ölgemälde auf Schiefer, gemalt von einem Mönch mit dem Namen Jean, welches das Ittinger Museum aus dem Handel erwerben konnte und ebenfalls dieses Motiv zeigt, blickt Bruno nach links.129
128 Mayo Escudero, Iconografia, Abb. 76, 77. Siehe auch www.virtuelles-kupferstichkabinett.de, Heiliger Bruno (zuletzt aufgerufen am 24.05.2023).
129 Historisches Museum Thurgau, Inv. T 7017. Früh, Gedanken, Abb. S. 461; Früh, Bruno, Umschlagbild.